Supermarkt rechnet mit Neonazi-Kassiert ab

Super­markt rechnet mit Neonazi-Kassiert ab

Der Ber­liner Nazi Chris­tian S. (Natio­naler Wider­stand Berlin, NPD/JN, Freie Kräfte Buch) ist seit 2011 bei REWE beschäf­tigt. Vor seinem Arbeits­platz, der REWE-Filiale in der Ost­see­straße 23, hatten die Initia­tiven North East Antifa und Kein Kiez für Nazis für den 7. März zu einer Kund­ge­bung gegen den ber­lin­weit bekannten rechten Akti­visten auf­ge­rufen. Anlass dafür war eine Ver­öf­fent­li­chung der Recherche-Gruppe „Recherche & Aktion“ zur Per­so­nalie Chris­tain S., vom 4. März 2014.

Das unmit­tel­bare Abhalten der Kund­ge­bung vor dem REWE wurde durch die Polizei unter­sagt, wes­halb der Pro­test an die Kreu­zung Prenz­lauer Allee/ Ostsee-Straße ver­legt werden musste. Auf Grund des hohen Per­so­nen­ver­kehrs an der Kreu­zung erreichte mensch trotzdem viele Passant_innen . Ins­ge­samt wurden 300 Flug­blätter an Passant_innen ver­teilt. Viele von ihnen gaben an, selbst in der Gegend zu wohnen und regel­mäßig in dem Super­markt ein­zu­kaufen. In den Gesprä­chen und Rede­bei­trägen wurde ange­regt, Pro­test mit­tels Beschwerden bei der Markt­lei­tung zum Aus­druck zu bringen.

Wie die B.Z. in ihrer Aus­gabe vom 15. März jetzt mit­teilte, wurde Chris­tian S. nun gekün­digt. So heißt es hier: „Das Unter­nehmen rea­gierte auf eine Demo vor der Rewe-Filiale in Prenz­lauer Berg. Chris­tian S. wurde gefeuert. […] Als S. sich im April 2011 bei dem Unter­nehmen bewarb, habe sein poli­zei­li­ches Füh­rungs­zeugnis noch keine Ein­träge auf­ge­wiesen. “Inso­fern war uns das rechts­ex­treme poli­ti­sche Enga­ge­ment nicht bekannt”, so der Spre­cher.“

Vor ca. drei Monaten, so berich­teten Anwohner_innen wäh­rend der Kund­ge­bung, waren an der REWE-Filiale bereits Parolen zu lesen gewesen, die sich gegen den beschäf­tigten rich­teten. Wenn dem so ist, hätte die Markt­lei­tung schon früher von der Pro­ble­matik rund um Chris­tian Schmidt wissen müssen. Einen zen­tralen Punkt der zu Kün­di­gung führte war aus unserer Sicht die Ver­öf­fent­li­chung einer umfang­rei­chen Recherche im Internet, die auch der Markt­lei­tung gegen­über den Dau­er­ak­ti­vismus von Chris­tian S. detail­liert dar­legte. Begleitet wurde dies durch die Infor­ma­tion der Markt­lei­tung und Pres­se­an­fragen.

Mit der Kund­ge­bung wie­derum wurde die Aus­ein­an­der­set­zung, die sonst nur im Internet oder REWE-intern statt­ge­funden hätte, in die unmit­tel­bare Nach­abrschaft getragen. Für die Presse wurde so einen erwähn– und wahr­nehm­barer Bezugs­punkt in der Bericht­er­stat­tung geboten. Gleich­zeitig wurde deut­lich gemacht, dass mit Pro­test zu rechnen ist, solange die Super­markt­kette einen aktiven Nazi beschäf­tigt. Soweit uns bekannt ist, soll es nach der Kund­ge­bung im REWE auch zu einigen Beschwerden durch Kund_innen gekommen sein.

Schluss­end­lich ziehen wir ein posi­tives Fazit und halten fest:
Im Kampf gegen Nazis macht’s letzten Endes die Mischung.

Für die kom­menden Monate ist zu erwarten, dass die orga­ni­sierte Rechte, so auch NPD/JN und „Natio­naler Wider­stand Berlin“, den Euro­pa­wahl­kampf wieder ver­stärkt für ihre Pro­pa­ganda nutzen wird. Hierbei werden sie vor allem auf eine Anti-Asyl-Agenda setzen. Chris­tian S. war bei derlei Aktionen im ver­gan­genen Jahr immer wieder zugegen. Wir stellen unsere Aktion gegen Chris­tian S. darum bewusst in einen Zusam­men­hang mit den Kämpfen, die sich gegen jeg­liche ras­sis­ti­sche Hetze richten.

Keine Basis für Rechte Hetze®!
Den rechten Vor­marsch stoppen!

North East Antifa (NEA), 17. März 2014
www.nea.antifa.de |

Quelle: North East Antifa (NEA)

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