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Das Unter­nehmen rea­gierte auf eine Demo vor der Rewe-Filiale in Prenz­lauer Berg. Chris­tian S. wurde gefeuert.

Von Lukas Herms­meier und Katha­rina Metag

Unter Kol­legen galt er als unauf­fällig. Von Kunden gab es keine Beschwerden. Doch nie­mand wusste, was Supermarkt-Kassierer Chris­tian S. nach der Arbeit machte …

Zwei­ein­halb Jahre arbei­tete der 24-Jährige bei Rewe in Prenz­lauer Berg. Bis das Unter­nehmen vor wenigen Tagen her­aus­fand, dass S. in der rechten Szene aktiv ist. Super­markt rechnet mit Neonazi-Kassierer ab! „Mit Bekannt­werden der poli­ti­schen Gesin­nung haben wir uns unver­züg­lich von dem Mit­ar­beiter getrennt“, sagte ein Rewe-Sprecher am Freitag zur B.Z. Ver­gan­genen Freitag hatten linke Akti­visten vor der Filiale gegen Chris­tian S. demons­triert. So wurde Rewe auf das Dop­pel­leben des Ange­stellten auf­merksam.

Warum erst jetzt? Als S. sich im April 2011 bei dem Unter­nehmen bewarb, habe sein poli­zei­li­ches Füh­rungs­zeugnis noch keine Ein­träge auf­ge­wiesen. „Inso­fern war uns das rechts­ex­treme poli­ti­sche Enga­ge­ment nicht bekannt“, so der Spre­cher. Im Sep­tember 2011 begann S. seine Tätig­keit als Supermarkt-Kassierer. Zeit­gleich star­tete S. seine poli­ti­sche Kar­riere. Er ist im Netz­werk „Natio­naler Wider­stand Berlin“ aktiv, foto­gra­fiert bei NPD-Demonstrationen poli­ti­sche Gegner.

Und ist mitt­ler­weile mehr­fach akten­kundig. Bei NPD-Veranstaltungen soll er Gegen­de­mons­tranten atta­ckiert haben. Die Staats­an­walt­schaft ermit­telte wegen des Ver­dachts auf gefähr­liche Kör­per­ver­let­zung, Bedro­hung, Ver­leum­dung und Wider­stand gegen Voll­stre­ckungs­be­amte. Ein Ver­fahren wegen des Ver­dachts auf gefähr­liche Kör­per­ver­let­zung läuft noch.

Quelle: BZ, 15. März 2014

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